Wem geben Sie Ihr Geld?

Die vier großen Energiekonzerne E.ON, RWE, Vattenfall und EnBW  beherrschen den Strommarkt in Deutschland. Alle Atomkraftwerke und die meisten Kohlekraftwerke werden von ihnen betrieben. Außerdem sind sie an vielen regionalen Stromversorgern beteiligt, wie beispielsweise E.ON an E.ON Bayern.

Wenn Sie aktiv dazu beitragen möchten, dass Strom umweltfreundlich gewonnen wird, wechseln Sie zu einem Stromanbieter, der garantiert frei von Atom- und Kohlestrom ist. “Generell empfehlenswert sind unabhängige und bundesweit verfügbare Ökostromanbieter, die ausschließlich grünen Strom produzieren”, so die Stiftung Warentest. Außerdem soll auf kurze Kündigungsfristen und eine Erstvertragsdauer von maximal einem Jahr geachtet werden. Zu den ausgezeichneten Ökostromanbietern zählen:

  • Greenpeace energy
  • Energiewerke Schönau (EWS)
  • Lichtblick
  • Naturstrom

Wenn Sie Strom von einem der vier großen Anbieter RWE, E.ON, Vattenfall oder EnBW beziehen, sollten Sie unbedingt zu einem Ökostromanbieter wechseln. Das rät auch die Initiative “Atomausstig selber machen”, die u.a. vom WWF, dem Bund der Energieverbraucher, NABU oder BUND unterstützt wird.
Der Wechsel ist einfach und sicher. Als Ökostromkunde füllen Sie nicht mehr die Kassen der Kohle- und Atomstromlobby, sondern unterstützen mit Ihrem Geld den Ausbau der Erneuerbaren Energien.
Ein erster, wichtiger Schritt, den jeder Einzelne gehen kann.

 

  1. Wie muss ich mir das eigentlich rein technisch vorstellen?

    Wenn ich Kunde von einem der empfohlenen Stromlieferanten werde, legt der dann seine eigene Zuleitung zu meinem Hausanschlusskasten? Und wer zahlt dann diesen Aufwand?

    Oder bekomme ich ein Zusatzgerät in meinem Zählerschrank gebaut, das die Elektronen erkennen kann, die aus einem Kohle- oder gar Kernkraftwerk stammen und herausfiltert? Was geschieht dann mit diesen Elektronen? Die werden doch dann hoffentlich irgendwie vernichtet und nicht einfach an meinen Nachbarn weiter geleitet, oder?

    Oder auf welche andere Weise wird sichergestellt, dass aus meinen Steckdosen dann tatsächlich nur noch ökologischer und nachhaltiger Strom kommt?

    Entschuldigt bitte, wenn das eine dumme Frage ist. Aber ich bin bei diesem Thema technisch nicht so fitt und kann mir das deshalb gerade nicht so richtig vorstellen.

    • Durch den Umstieg auf Ökostrom erhöht jeder Kunde die Nachfrage nach regenerativ erzeugtem Strom. Je höher die Nachfrage nach Ökostrom ist und je mehr neue Ökokraftwerke ans Netz gehen, umso schneller wird die Energiewende umgesetzt.

      Viele Ökostromkunden fragen sich jetzt, ob aus ihrer Steckdose nun tatsächlich „grüner“ Strom kommt. Zur Erläuterung hilft ein Modell: der „Stromsee“. Alle Erzeuger speisen ihren Strom in ein großes Sammelbecken ein, den „Stromsee“, und die Verbraucher entnehmen ihre Strommengen. Ähnlich, wie man bei einem großen See nicht sagen kann, ob das entnommene Wasser aus Regen oder einem Zufluss stammt, lässt sich beim elektrischen Strom auch nicht sagen, ob er mit Wind, Sonne oder Kohle produziert wurde.
      Stromsee
      Nach dem Wechsel vieler Anbieter zu einem „Grünstromanbieter“
      Stromsee
      Unterm Strich lässt sich also nie zu 100 Prozent klären, welcher Strom aus welcher Quelle gerade fließt. Wichtig ist jedoch, dass die Bilanz stimmt und der „Stromsee“ möglichst „sauber“ ist. Die verkaufte Menge Ökostrom muss also regenerativ produziert und eingespeist worden sein. Dies lässt sich durch Zertifikate nachweisen und vom TÜV prüfen.

      Die gesteigerte Nachfrage nach Ökostrom sorgt auch dafür, dass neue Ökokraftwerke gebaut werden und zur Verbesserung der „Wasserqualität“ beitragen.

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